Singen mit Lust und ohne Frust

Wenn Neue Personen zu uns kommen - Voraussetzungen und Grundsätzliches

Ein Beitrag von Chorleiter Andreas Kowalczyk , April 2018

 

Singen im Chor soll jedem von uns Spaß machen. Wir kommen zu den Chorproben um uns vom stressigen Alltag zu entspannen und dabei hilft uns die Musik. Das gemeinsame Singen ist das, worauf wir uns Woche für Woche freuen. Um dies zu ermöglichen sind ein paar Voraussetzungen und auch Regeln notwendig, damit kein Unmut untereinander aufkommt.

Grundsätzlich freuen wir uns immer wenn Interessierte zu uns kommen, die das Singen ausprobieren möchten. Die meisten hier im Chor haben einmal so angefangen. Aber es gibt eine unverzichtbare Voraussetzung um für das Singen im Chor geeignet zu sein:

 

Die Fähigkeit, durch Zuhören eine Melodie zu erlernen und diese dann auch richtig nachsingen zu können.

 

Klar, dass das nicht immer gleich klappt, deshalb üben wir ja. Lässt sich diese grundlegende Fähigkeit nicht während einer angemessenen Gewöhnungs- und Probephase ausreichend entwickeln, so wird jemand dem Singen im Chor nicht gewachsen sein. Der mehrstimmige Gesang ist auch immer eine gewisse Herausforderung, allein der gute Wille dazu genügt nicht.

 

Aus Erfahrung wissen wir inzwischen, dass es immer wieder zu Unmut und Frustrationen innerhalb unseres Chores kam. Es ist nicht wirklich toll, wenn man wochenlang, während der Chorproben, irgendwelche Töne neben sich "brummen" hört, nur eben nicht die richtigen. 

Es ist auch nicht zumutbar und nicht Sinn der Sache, dass Sänger/innen "dauerhaft" damit beschäftigt sind, anderen beim Singen zu assistieren. Das kann zwar anfangs notwendig sein, wird aber irgendwann für sie zur Belastung. Schließlich wollen sich "alle" auf das Singen konzentrieren und sich dabei entspannen.

 

Wir haben ein sehr vielseitiges und anspruchsvolles Repertoire. Dazu brauchte es viele Jahre und Geduld, um das alles zu erreichen und singen zu können. Das ist eine enorme Leistung, ein Niveau, auf das wir auch zu Recht stolz sein können. Das wollen und sollten wir uns erhalten.

 

Als Euer Chorleiter setzte ich all mein Können und meine ganze Energie ein - bis hin zum Komponieren "maßgefertigter" Chorsätze und Arrangements. Der Zeitrahmen von eineinhalb Stunden, einmal wöchentlich, ist schon sehr knapp bemessen, um mich auf den Chor als Ganzes konzentrieren zu können.

 

Gerne will ich (wollen wir) Interessierten dabei helfen, den Einstieg in die Welt des Chorsingens zu finden. Zwar soll jeder seine Chance bekommen, doch eine besondere Hilfestellung am Anfang muss auch Grenzen haben und darf nicht zu einem permanenten "Privatunterricht" einzelner innerhalb der Chorproben werden.

Das ginge eindeutig zu weit, nämlich auf Kosten aller anderen und der Ziele, die wir erreichen wollen. 

 

Wir müssen daher differenzieren und nach einer angemessenen Probezeit eine "faire" Entscheidung treffen, zum Wohle aller, damit wir auch in Zukunft singen mit Lust und ohne Frust.

 

Euer alter Chorleiter

Andreas Kowalczyk